Pflegeberatung muss vor Ort angeboten werden!

 

Der Antrag der CDU-Kreistagsfraktion, die trägerunabhängige Pflegeberatung zu zentralisieren und mit Personal der Kreisverwaltung zu erledigen, stößt bei der Rheinberger SPD auf wenig Gegenliebe.

 

Bisher wird die trägerunabhängige Pflegeberatung in 12 der 13 Kreiskommunen durch die Städte und Gemeinden angeboten. Der Kreis Wesel unterstützt durch einen jährlichen Personalkostenzuschuss und die Übernahme organisatorischer Aufgaben. Das Angebot hat sich im Laufe der Jahre gut etabliert und bewährt.

 

„Warum sollen bewährte Beratungsstrukturen verändert werden?“, fragt sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Philipp Richter. „Die Menschen wissen, dass sie ihre neutrale Pflegeberatung bei der Rheinberger Verwaltung erreichen und das ist gut so. Wir wollen für Betroffene und Angehörige ein niederschwelliges, ortsnahes Angebot vorhalten. Es ist schon schwierig genug, sich mit den vielen Fragen und Problemen auseinanderzusetzen, die anstehen, wenn Menschen pflegebedürftig werden. Da braucht es nicht noch weite Wege oder eingeschränkte Beratungszeiten“, findet Peter Tullius, SPD-Ortsvereinsvorsitzender.

 

Zwar habe die CDU-Kreistagsfraktion die Kreisverwaltung zunächst beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten.  Weil das Konzept aber neben der inhaltlichen Aufbereitung der Aufgabenwahrnehmung auch die Ressourcenauswirkungen beinhalten soll, seien bei der Rheinberger SPD die Alarmglocken angegangen. Denn das bedeute nichts anderes, als nach Einsparpotentialen zu suchen, so die Vermutung der Politiker. Sie wollen frühzeitig darauf hinweisen, dass sie mit einer Schwächung der trägerunabhängigen Pflegeberatung in Rheinberg nicht einverstanden sind.   Im Gegenteil, so Richter und Tullius, angesichts der demografischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass sich der Bedarf an Beratung und Unterstützung für Pflegebedürftige und Pflegende stetig erhöht. Die Rheinberger SPD setzt sich für ein bedarfsgerechtes Beratungs- und Unterstützungsangebot vor Ort ein. Sie will das Thema deshalb auch im nächsten Ausschuss für Soziales, Familie und Senioren beraten.